Ecuador: Zuckerschmuggel versüßt Gewinne
|Der Mangel an Zucker in den Märkten von Guayaquil ist in den letzten Wochen ein Problem geworden. Die Ursache liegt nach Ansicht der Behörden darin, dass dieses Produkt illegal nach Kolumbien und Peru transportiert wird. In diesen Ländern beträgt der Preis für Zucker ungefähr 51 US-Dollar pro Sack (50 kg), im Gegensatz zum offiziellen Preis von 32 US-Dollar in Ecuador. Nach einer Sitzung mit den Polizeibehörden und den Zuckerproduzenten erklärte zudem der Agrarminister, Ramón Espinel, dass es ursächlich keinen Mangel an Zucker im Land gäbe, sondern lediglich die Spekulation und der illegale Handel zu der Verknappung führten. Die Zuckerproduzenten sicherten ihrerseits zu, dass das Spekulationsproblem in den nächsten Tagen beendet werde, denn in dieser Woche fangen die wichtigsten Zuckerindustrien des Landes, wie Valdez, San Carlos und Ecudos, an, ihre Zuckerproduktion zu erhöhen. Derzeit liegt die Produktionskapazität bei etwa 32.000 Tonnen täglich. Miguel Pérez, Präsident des Staatlichen Verbandes der Zuckerproduzenten (Federación Nacional de Azucareros – Fenazucar), weist darauf hin, dass die Produktion möglicherweise sogar verdoppelt wird: „Wir wollen das Doppelte produzieren, was das Land monatlich braucht.“ Er schätzt, dass monatlich zwischen 25.000 und 30.000 Sack illegal außer Landes gehen. Die Zuckerschmuggler versüßen also ihre Gewinne um etwa 500.000 bis 600.000 US-Dollar pro Monat. Die Regierung hat bekannt gegeben, dass sie die Kontrolle über den Zuckerschmuggel sowohl auf den Landstraßen im Landesinneren als auch an der Grenze verstärken werde (Bildquelle: Rufino Uribe).