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Ecuador: Wohin mit den COVID 19-Toten?

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Lesedauer: 3 Minuten

Ecuador_COVID-19_Bild_wiki_CCBerechnet man die Corona-Toten pro eine Million Einwohner, steht Ecuador an der Spitze der lateinamerikanischen Statistik. Weltweit liegt es auf Platz 17. Das Land hat in etwa genauso viele Todesfälle wie Genesene. In Deutschland beträgt dieses Verhältnis 1 zu 20. Das gibt zu denken. Theoretisch könnte das daran liegen, dass in Ecuador einfach weniger getestet wird. Aber getestet wird hier (pro eine Million Einwohner), nach Peru, innerhalb Lateinamerikas sogar am meisten. Und die Tatsache, dass, wenn die Toten arm waren, sie in der Regel zu Hause starben und somit keinen Eingang in die Statistik fanden, würde bedeuten, dass es eher noch mehr Tote sind als angegeben, aber auch mehr Infizierte natürlich, was einander wieder ausgleichen würde. Auch so kann diese besondere Relation zwischen Infizierten zu Toten also nicht erklärt werden. Liegt das an einem selbst für lateinamerikanische Verhältnisse besonders schlechten Gesundheitssystem? Es soll vollkommen kollabiert sein, heißt es. Horrornachrichten gibt es auch über die Bergung und Beerdigung der Toten: Hier sterben die Menschen direkt auf der Straße. Ihre Leichen bleiben liegen. Oder sie verbleiben in den Häusern, über mehrere Tage, weil sie nicht abgeholt werden. Auf den Straßen allenthalben Leichensäcke, keine Gräber für die Toten, in Guayaquil, dem diesbezüglichen Hotspot, stünden Container voller Leichen. Grund dafür sei u.a. die Ausgangssperre, die Abtransporte verhindert habe. Kranke verschwänden aus Krankenhäusern, für tot Erklärte seien noch am Leben … . Ein Chaos. Präsident Moreno hat daher den Ausnahmezustand verkündet. Die erste COVID-19-Patientin, die am 14. Februar einreiste, soll eine Ecuadorianerin aus Spanien gewesen sein. Auch sie, die 71Jährige, ist mittlerweile verstorben. Man habe zwar die Flüge aus dem Iran, China und Italien abgesagt, aber eben nicht die aus Spanien oder den USA. Dazu muss man wissen, dass Ecuador das Land Lateinamerikas mit der größten community in Spanien ist. Die Isolation von Guayaquil als Epizentrum der Pandemie und auch die von Quito sei nicht diszipliniert genug umgesetzt worden. 76 % der Infizierten kommen allein aus Guayaquil. Mehr als die Hälfte der Infizierten ist unter 49 Jahre alt. COVID-19 trete außerdem zusammen mit dem grassierenden Dengue-Fieber auf. Auf die gestiegenen Kosten reagierte Präsident Moreno mit der Schließung von Botschaften, der Außerdienststellung von Diplomaten, der Kürzung der Gehälter von anderen Staatsbediensteten. Es steht die Annahme eines Gesetzes bevor, auf dessen Grundlage die generelle Arbeitszeit, aber eben auch die Löhne um etwa die Hälfte gekürzt werden sollen. Massendemonstrationen sind die Antwort darauf, in denen die indígenas aber gefehlt haben sollen. Dabei sind sie es doch, die über den Bergbau bzw. den Ölsektor in ihren Territorien besonders betroffen wurden (Bildquelle: wiki_CC).

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