Ecuador: Neuverhandlung der Gewinnverteilung bei Erdölfirmen
|Das Ministerium für nicht-erneubare Ressourcen wird ab nächster Woche neue Verhandlungen der Erdölverträge mit den im Land arbeitenden Firmen beginnen. Der Minister, Wilson Pástor, weist darauf hin, dass die Neureglung über die Gewinnverteilung individuell mit jeder Firma erfolgt, weil jede von ihnen andere Charakteristiken besitzt. Es geht insgesamt um 33 Verträge, die in 13 Neuverhandlungen unterteilt sind. Die Verhandlungen werden zwei Phasen haben: In der ersten Phase kommt es zur Festlegung der allgemeinen Vertragsbestimmungen, wobei im Vorfeld einige Klauseln bemerkenswert erscheinen. So müssen Firmen die Verfahren der Schiedsgerichtsordnung des UNCITRAL (Kommission für internationales Handelsrecht der Vereinten Nationen) und Chile als subsidiären Sitz von Den Haag akzeptieren. Außerdem führt die Nichtbegleichung von Verbindlichkeiten aus ökologischen Vergehen zukünftig zum Verfall der Verträge. Darüber hinaus sind die Firmen aufgefordert, Geld in einen Fonds zu zahlen, der für mögliche Umweltschäden aufgrund ihrer Erdöltätigkeiten einspringt. Ein weiterer Punkt, der nicht verhandelbar ist, bezieht sich auf die Höhe der Erdölrente, d.h. auf den Unterschied zwischen Produktions- und Verkaufspreis des Erdöls, von der die Regierung künftig nicht mehr 65 Prozent, sondern 85 Prozent beansprucht. Die zweite Phase betrifft schließlich die Verhandlungen zur Rentabilität, wobei drei Aspekte berücksichtigt werden: Kosten und Produktionskosten, Amortisierung und ein angemessener Gewinn. Entsprechend gibt es zwei Profittypen: einen für bestehende Produktionsfelder, die eine Rentabilität zwischen 15 Prozent und 18 Prozent haben können, und einen anderen für neue Produktionsfelder mit einer Rentabilität von 18 Prozent bis 22 Prozent. Die letzte Frist für die Neuverhandlung der Erdölverträge für die großen Firmen läuft bis zum 23. November diesen Jahres, für die kleinen Verträge dagegen bis zum 23. Januar 2011 (Bildquelle: Miguel Romero, Presidencia de la República del Ecuador).