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Ecuador: Apocalipsis ahora

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Lesedauer: 2 Minuten

noticias_ecuador_covid-19_public_domainHeute meldete Ecuador 7.603 bestätigte Coronafälle und 369 an der Krankheit Verstorbene. 71,2 Prozent der Kranken entfallen auf die Küstenprovinz Guayas, aus deren Hauptstadt Guayaquil die Medien rund um den Globus apokalyptische Szenen schildern: Tote auf den Straßen und in Wohnungen, überfüllte Leichenhallen. Die Stadt baut drei neue Friedhöfe, um die Toten bestatten zu können, eine Firma spendete Särge aus Pappe. Mittlerweile wurde gemeldet, dass extra zu diesem Zweck abkommandierte Polizeieinheiten in Guayaquil Hunderte Tote aus Wohnungen und Krankenhäusern abgeholt hätten. Es ist trotz der Situation in Guayas vermutlich nicht gerechtfertigt, die offiziellen Angaben zu den Coronatoten einfach als Vertuschungsversuch der Regierung abzutun. Staatsministerin María Paula Romo gab heute bekannt, dass die Ergebnisse von etwa 10.000 Tests noch ausstehen. Fakt ist, dass man einfach nicht weiß, wie viele Menschen tatsächlich an Covid-19 gestorben sind. Das Gesundheitssystem ist faktisch zusammengebrochen, Hilfsbedürftige – und nicht nur Coronakranke – warten oft vergeblich auf Behandlung. Jetzt versuchen die Behörden verzweifelt gegenzusteuern und der Krise Herr zu werden; es wird auch an einem Fernpflegesystem gearbeitet. Vor drei Wochen war die Gesundheitsministerin wegen der unzureichenden Maßnahmen im Kampf gegen COVID-19 zurückgetreten. Dass die Regierungsmitglieder jetzt auf die Hälfte ihres Gehalts verzichten wollen, fühlt sich da eher wie Kosmetik an. Zehn Milliarden US-Dollar, so heißt es, brauche Ecuador, um die Krise zu überwinden. Man rechnet mit einem Wirtschaftsrückgang von sechs Prozent. Schlechtere Prognosen gibt es in Lateinamerika nur für Venezuela und Mexiko. (Bildquelle: wiki_public_domain).

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