Brasilien: Weizenimporte aus Argentinien müssen diversifiziert werden
|10,2 Millionen Tonnen Weizen konsumieren die Brasilianer pro Jahr. Im Vergleich zur letzten Ernte ist die Binnenproduktion zwar bereits von vier auf sechs Millionen Tonnen Weizen gestiegen, reicht aber dennoch nicht aus um die Binnennachfrage zu decken. Die nach fehlende Menge an Weizen wurde bisher stets vom Nachbarland Argentinien importiert. Aufgrund der dort anhaltenden Dürre wird die Weizenernte 2008/2009 jedoch nur noch 8,8 Millionen Tonnen betragen, wohingegen sie im Erntezeitaum 2007/2008 bei 16 Millionen Tonnen lag. Bei einem argentinischen Binnenkonsum von sechs Millionen Tonnen bleiben nur noch knapp drei Millionen statt der vorher zehn Millionen Tonnen für den Export. Damit können weder Brasilien noch andere Länder ihren Bedarf decken und müssen sich nach Alternativen umschauen. Im Fall von Brasilien wird über den Weizenimport aus Rußland nachgedacht. Zum einen ist dies die günstigste Alternative, zum anderen kann statt Devisen, als Tausch Schweinefleisch angeboten werden, denn Rußland ist der wichtigste Käufer dieses Produkts für Brasilien. Um zukünftig den eigenen Bedarf an Weizen selbst decken zu können fordern die Weizenproduzenten Kredithilfen und garantierte Mindestpreise. Die Importeure weisen zudem darauf hin, dass beim Kauf aus Rußland ein Zoll von 10 Prozent gezahlt werden muß, den man beim Import aus Argentinien, daß wie Brasilien Mitglied im gemeinsamen Markt des Südens (Mercosur) ist, nicht zahlen muß. (Foto: Quetzal-Redaktion, ssc)