Argentinien, Spanien: Argentinischer Todespilot in Spanien verhaftet
|Die spanische Polizei hat in Valencia den argentinischen Piloten Julio Alberto Poch verhaftet. Poch wird vorgeworfen, von 1976 -1983 als Marineflieger während der Militärdiktatur an den sogenannten Todesflügen beteiligt gewesen zu sein, bei denen mehr als 1.000 Menschen ermordet wurden. Der Leutnant der argentinischen Kriegsmarine im Ruhestand arbeitet heute als Pilot einer niederländischen kommerziellen Fluglinie. Er wurde im Cockpit seiner Flugzeuges festgenommen, während einer Zwischenlandung auf dem Weg nach Amsterdam. Gegen Poch existiert ein argentinischer Haftbefehl, er ist in insgesamt vier Strafprozesse im Zusammenhang mit den Todesflügen verwickelt. Meldungen zufolge soll Poch, der während der Diktatur an der als Folterzentrum berüchtigten Marinetechnikerschule (ESMA) gearbeitet hatte, Kollegen gegenüber offen über die Todesflüge berichtet haben. Zwischen 1976 und 1983 ließen die argentinischen Militärs Tausende Menschen verhaften und verschwinden. Eine Form des Verschwindenlassens waren die Todesflüge, bei denen die Opfer aus Flugzeugen oder Hubschraubern über dem Atlantik oder über Flüssen abgeworfen wurden. Nach offiziellen Angaben wurden während der Diktatur 11.000 Menschen ermordet, Menschenrechtsgruppen sprechen von 30.000 Opfern. Erst seit 2005, nachdem Präsident Nestor Kirchner Amnestiegesetze außer Kraft setzen ließ, ist die strafrechtliche Verfolgung der Täter aus den Reihen des Militärs möglich (Bildquelle: Emmanuel Frezzotti).