Argentinien: Kirchner will private Rentenfonds verstaatlichen
|„Während die USA und andere Länder einspringen, um ihre Banken zu retten, muss Argentinien die Rentner schützen“, sagt die argentinische Präsidenting Christina Kirchner bei der Unterzeichnung eines Gesetzesentwurfs zur Verstaatlichung der privaten Rentenfonds (23.10.), welche zusammen Einlagen in Höhe von 29 Milliarden US-Dollar besitzen. Gut die Hälfte (9,5 Millionen) der einheimischen Arbeitnehmer haben Rentenversicherungen in den 1994 gegründeten privaten Pensionskassen abgeschlossen, denen so jährlich Beitragszahlungen in Höhe von circa. 5 Milliarden US-Dollar zufließen. Zwar haben die Aktiva der Fonds durch die Finanzkrise in diesem Jahr 20 Prozent an Wert verloren, jedoch vermuten zahlreiche Experten, dass die Verstaatlichung nur dazu dient den Schuldendienst zu sichern. Seit der Umschuldung 2005 ist Argentinien an den internationalen Finanzmärkten isoliert. Einzig Venezuela und die privaten Rentenfonds kauften argentinische Staatsanleihen. Allein der Fond legte rund 50 Prozent seines Kapitals in diesen Bonds an. Nach Expertenschätzungen muß Argentinien in den nächsten 2 Jahren rund 19 Milliarden US-Dollar an Schulden und Zinsen zurückzahlen. Hinzu kommt, dass sich durch die weltweit sinkenden Rohstoffpreise auch die Steuereinnahmen verringern. 2001 versuchte Argentinien ähnliches und war nur kurze Zeit später zahlungsunfähig. Das Gesetz benötigt noch die Zustimmung des Kongress. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ecm)