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Lateinamerika: Wachsende Armut trotz Wirtschaftswachstum

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Latinoamerika_Noticias_Bild_Quetzal-Redaktion_pablo_arocaDie jüngste Analyse der CEPAL (UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik) hört sich eigentlich ganz gut an: Die Ungleichheit auf dem Kontinent ist spürbar zurückgegangen, die Sozialausgaben sind gestiegen, die Wirtschaft wächst weiter, wenn auch geringer als prognostiziert. Und trotzdem zeigen sich die Experten und Expertinnen besorgt und mahnen ein Umsteuern an. Die Armut in der Region hat den höchsten Stand innerhalb des vergangenen Jahrzehnts erreicht. Im Jahr 2017 lebten 62 Millionen Lateinamerikaner in extremer Armut; und, so prognostizieren die Experten, 2018 dürfte noch einmal eine Million dazugekommen sein. Mit anderen Worten: Jeder zehnte Lateinamerikaner ist von extremer Armut betroffen. 40 Prozent der Beschäftigten erhalten Löhne und Gehälter, die unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegen, jeder Fünfte erzielt gar ein Arbeitseinkommen unter der Armutsgrenze. Die Gründe für diese Daten sind vielfältig, insbesondere wirkt hier die schwächelnde Wirtschaftskraft der „Riesen“ wie Brasilien. Venezuela mit seinem extremen Wirtschaftsrückgang in den letzten fünf Jahren wurde wegen des Misstrauens gegenüber den offiziellen venezolanischen Wirtschaftsdaten gar nicht erst in die Analyse einbezogen. Die aktuellen Entwicklungen der Weltwirtschaft treffen die exportorientierten lateinamerikanischen Volkswirtschaften besonders stark. Die Länder der Region, so die mexikanische Ökonomin Alicia Bárcena, müssen lernen, ihre Rohstoffe selbst zu verarbeiten, „das exportorientierte Wachstumsmodell ist erschöpft“ (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_pablo_aroca).

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