Vornehmlich in US-amerikanischer und britischer Lateinamerika-Literatur gebrauchter Begriff, der für Lateinamerika (und Südeuropa) im Standardwerk von G. O’Donnell/ Ph. C. Schrnitter/ L. Whitehead „Transitions from Authoritarian Rule: Prospects for Democracy“ (Baltimore/London 1986) eingeführt wurde. Dort bezeichnet er zunächst sehr allgemein „das Intervall zwischen einem und einem anderem politischem Regime“ und läßt also offen, ob mit dem „anderen Regime“ ein demokratisches, eine (andere) Form von Autoritarismus oder eine revolutionäre Alternative gemeint ist. In der Folge wurde es aber üblich, mit „Transition“ den Wechsel von einem autoritären (Militärdiktatur) zum demokratischen (zivilen) Regime widerzuspiegeln. Damit wird auf einem spezifischen Forschungsgebiet – Transitionsdebatte – jener “Demokratisierungswelle“ Rechnung getragen, die zunächst mit der portugiesischen Revolution begann und später in Lateinamerika zwischen dem Ende der 70er und dem Beginn der 90er Jahre dazu geführt hat, daß dort mit der (Noch?)Ausnahme Haiti überall zivile Regimes etabliert sind. Inwieweit es sich dabei schon um Demokratien handelt, darüber gehen die Meinungen auseinander, zumal der Terminus „Demokratie“ von den „Transition-Klassikern“ nicht definiert worden ist. Es ist wohl kaum ratsam, „Transition“ mit „Demokratisierung“ gleichzusetzen, weil sich Demokratisierung auch vor, nach bzw. gänzlich unabhängig von Regimewechseln vollziehen kann. Schließlich bleibt innerhalb der „Transitionsdebatte“ in der Regel offen, daß politischer Wandel – will er stabil und emanzipatorisch sein – eines gesamtgesellschaftlichen Pendants bedarf.
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Transition (engl. – Übergang, Wechsel)
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