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Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung

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(United Nations Coference on Environment and Development – UNCED) Die UNCED fand vom 3. bis 14. Juni 1992 in Rio de Janeiro statt. An ihr nahmen Regierungsdelegationen, zumeist unter Führung der Staatschefs selbst, sowie Vertreter von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus 178 Ländern teil. Parallel dazu trafen sich über 5.000 Mitglieder von über 1.600 nichtstaatlichen Organisationen zu einem „alternativen Erdgipfel“. Die Vorgeschichte der UNCED beginnt mit der internationalen Umweltkonferenz 1972 in Stockholm, die vor allem auf Initiative der Industrieländer zustande gekommen war. Das wichtigste Ergebnis bestand in der Gründung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Environmental Programme- UNEP) mit Sitz in Nairobi. Die kenianische Hauptstadt war auch Austragungsort einer zweiten Konferenz im Jahre 1982. Dort anerkannten auch die Entwicklungsländer das Umweltproblem als eine der drängendsten Fragen ihrer eigenen Entwicklung an. Als bedeutsamstes Ergebnis wurde die Schaffung einer „Weltkommission zum Schutz der Umwelt“ unter Vorsitz der norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundlandt beschlossen. Auf Druck der Entwicklungsländer wurde die Kommission in „World Commission on Environment and Development“ umbenannt, um den Zusammenhang von Umwelt und Entwicklung zu betonen. Der Abschlußbericht dieser Kommission (Brundlandt-Bericht 1987) versucht erstmals, eine intergrierte Strategie von Entwicklung und Umweltschutz weltweit aufzuzeigen. Auf der Grundlage dieses Berichts beschloß die UN-Vollversammlung im Dezember 1989 die Einberufung der UNCED 1992 in Rio. Zu deren Generalsekretär wurde der frühere Exekutiv-Direktor von UNEP, Maurice Strong, ernannt. Einem Vorbereitungskomitee (PrepCom) oblagen die inhaltlichen, organisatorischen, redaktionellen und sonstigen Vorbereitungen der Rio-Konferenz. Anstelle einer „Erdcharta“, lange Zeit als das wichtigste Dokument angesehen, kam auf Druck einiger Länder, besonders der USA und Indiens, lediglich eine unverbindliche Erklärung (Rio-Deklaration) zustande. Strittigster Punkt bei der Verabschiedung der Agenda 21 war die Finanzierung der vorgesehenen Maßnahmen, deren künftige Realisierung auch an dieser Frage zu scheitern drohte. Das Hauptziel der Verhandlungen, in der Klimakonvention eine Reduzierung der Treibhausgas-Emission zu vereinbaren, ist infolge des Widerstands der USA ebenfalls in Frage gestellt. Die Artenschutzkonvention und die Erklärung zum Schutz der Wälder blieben ebenfalls unter den Erwartungen. Ozonloch und Giftmüll spielten kaum eine Rolle.