Die Grüne Revolution wurde in den 60er Jahren, als die nationale Unabhängigkeit der meisten Kolonien erreicht worden war, durch internationale Agrarforschungen initiiert. Vorrangiges Ziel der Grünen Revolution war die Steigerung der bislang niedrigen Erträge bei landwirtschaftlichen Produkten. Die Pflanzenzüchtung spielte in diesem Konzept eine große Rolle und brachte durch die Entwicklung von Hochertragssorten auch sichtbare Erfolge in den Entwicklungsländern. Die neuen Sorten konnten jedoch nur mit einem hohen Aufwand an mineralischen Düngern, Pflanzenschutzmitteln und anderen Agrochemikalien angebaut werden. Durch die schlechte wirtschaftliche Lage der meisten Bauern in den Entwicklungsländern war es diesen nicht möglich, an diesem „Fortschritt“ teilzuhaben. Nur reiche Bauern und Großgrundbesitzer konnten die Grüne Revolution auch wirtschaftlich nutzen.
Als noch politischer Protektionismus im Rahmen des Kalten Krieges auf die Entwicklungspolitik Einfluß gewann, wurde die soziale Lage der Klein- und Mittelbauern in vielen Ländern der Tropen unerträglich, und es setzte eine Landflucht ein, die zu einer rapiden Zunahme der armen Stadtbevölkerung führte. Im Gefolge der Grünen Revolution wurden immer mehr Entwicklungsländer von Nahrungsmittelexporteuren zu Importeuren von Weizen, Reis, Mais und anderen Grundnahrungsmitteln.