Quetzal Vogel
News Icon
Quetzal

Politik und Kultur in Lateinamerika

Template: single_normal
Printausgaben

Erdöl

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Flüssiges, natürlich vorkommendes Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und Kohlenwasserstoffderivaten, das unter dem Eigendruck der Lagerstätte oder mit mechanischen Mitteln gefördert wird. E. dient sowohl als weltweit wichtigster Primärenergieträger wie auch als Rohstoff der Petrolchemie, 1994 wurden in der Welt rund 3,375 Mrd. t E. gefördert. wovon ca. 30% auf untermeerische Lagerstätten (Schelfbereich) entfallen. Etwa 1/3 der Weltförderung (1,36Mrd.t) entfallen auf die Mitgliedsländer der 1960 gegründeten Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC), zu denen neben Saudi-Arabien. Iran, Irak, Kuwait, den Arabischen Emiraten, Nigeria, Indonesien und Libyen auch Venezuela mit einer Fördermenge von 127,7 Mio. t (1994; Spitzenreiter Saudi-Arabien im gleichen Jahr 402,8 Mio. t) gehört. Ungeachtet ihres stark gesunkenen Anteils an der Weltförderung (1974 noch rund 55%) verfügen die OPEC-Mitgliedsländer aufgrund ihres hohen Anteils an sicher gewinnbaren Erdölreserven (ca.3/4) und mit 60-70% des E.-Exports nach wie vor über eine gewisse Machtstellung, auch wenn nach bisherigem Stand E. nur noch knapp 45 Jahre verfügbar sein wird. Außerhalb der OPEC sind die USA (393.1 Mio. t), die GUS (352,0 Mio. t), Mexiko (156,8 Mio. t), China ( 146,1 Mio. t) und Norwegen ( 130, 5 Mio. t; alle Angaben von 1994) die bedeutendsten Förderländer. Das meiste E. wird in den westlichen Industrieländern verbraucht, Der hohe Finanzbedarf und die technischen Besonderheiten des E.-Marktes haben bereits zu Anfang des 20, Jahrhunderts zur Bildung von großen Konzernen geführt. Allein 90% des weltweiten Umsatzes entfallen auf die sieben größten E.-Konzerne, die ihren Sitz zumeist in den USA haben. Mit ihren Preisabsprachen und durch den Einsatz des E. als Waffe im 4. Arabisch-Israelischen Krieg 1973 hat die OPEC den E.-Markt nachhaltig geprägt. Die drastischen Preissteigerungen von 1973/4 fielen mit einer weltweiten Wirtschaftskrise zusammen und leiteten eine Trendwende ein, die sich in Verbrauchseinsparungen, wachsender Vorratshaltung und der Suche nach alternativen Energiequellen vor allem in den Industrieländern zeigte.