PRI (Partido Revolucionario Institucional -Partei der Institutionalisierten Revolution)
1929 unter dem Namen Partido Nacional Revolucionario (PNR – Nationalrevolutionäre Partei) gegründet; seitdem alleinige Regierungspartei; ursprünglich Zusammenschluss der Führer der Revolution von 1910; 1938 umbenannt in Partido de la Revolución Mexicana (PRM – Partei der Mexikanischen Revolution) und durch korporativistische Einbindung der Gewerkschatten und Bauernorganisationen Erweiterung der Massenbasis; 1946 erhält die Partei ihren heutigen Namen.
PAN (Partido Acción Nacional – Partei der Nationalen Aktion)
1939 als Ausdruck konservativen Protestes gegen die Reformpolitik von Lázaro Cardenas gegründet; erste und bis 1948 einzige Oppositionspartei; ihre Hochburgen hat die Partei in den nördlichen Bundesstaaten; seit 1989 stellt der PAN als erste Oppositionspartei einen Gouverneur; bei den jüngsten Wahlen verlor der PAN seine drei Gouverneursposten in Baja California Norte, Chihuahua und Guanajuato, während er in Jalisco gewinnen konnte; führende Oppositionskraft rechts vom PRI.
PRD (Partido de la Revolución Democrática – Partei der Demokratischen Revolution)
1989 gegründet; führende Oppositionskraft links vom PRI; ging aus dem Zusammenschluss des vom PRI abgespaltenen Corriente Democrática mit dem PMS hervor, die als einzige Partei des Wahlbündnisses FDN zu diesem Schritt bereit war. Während jedoch die FDN 1988 noch 31% erhielt, konnte der PRD 1991 lediglich 8,6% verbuchen. Ferner beteiligten sich eine Reihe von Volksorganisationen und sozialen Protestbewegungen an der Gründung des PRD. Uneingeschränkter Führer ist Cuauhtémoc Cárdenas.
PFCRN (Partido del Frente Cardenista de Reconstrucción Nacional – Partei der Cardenistischen Front des Nationalen Wiederaufbaus)
1975 als Partido Socialista de los Trabajadores (PST – Sozialistische Partei der Werktätigen) gegründet und mit dem Beitritt zur FDN 1988 in PFCRN umbenannt. Durch die Verwendung von Cárdenas‘ Namen verschaffte sie sich bei nachfolgenden Wahlen 1991 Vorteile, obwohl sie weder mit seiner Person noch mit dem PRD in Verbindung stand.
PARM (Partido Auténtico de la Revolución Mexicana – Authentische Partei der Mexikanischen Revolution)
1954 von unzufriedenen Armeeoffizieren gegründet; hervorgegangen aus einer rechten Abspaltung des PRI. Bis 1988, als die Partei der FDN beitrat, unterstützte sie in den Präsidentschaftswahlen den PRI. Obwohl die Partei in einigen Regionen Gewicht besitzt, ist sie keine Kraft von nationaler Bedeutung.
PPS (Partido Popular Socialista – Sozialistische Volkspartei)
1948 von dem bekannten sozialistischen Gewerkschaftsführer Vicente Lombardo Toledano unter dem Namen Partido Popular (Volkspartei) gegründet. Ähnlich wie der PARM ging die Partei aus einer – allerdings linken – Abspaltung des PRI hervor. Die seit 1960 unter dem Namen PPS agierende Partei versteht sich nach wie vor als eine marxistisch-leninistische. Die wahltaktische Unterstützung des PRI gab sie erst 1988 mit dem Beitritt zur FDN auf.
PEM (Partido Ecologista Mexicano – Mexikanische Ökologische Partei)
1987 aus der drei Jahre zuvor gegründeten Alianza Ecologista (Ökologische Allianz) hervorgegangen.
PT (Partido del Trabajo – Partei der Arbeit)
1991 gegründet; aus der Organización de la Izquierda Revolucionaria – Linea Masiva (OIR-LM) und verschiedenen sozialistisch bzw. maoistisch orientierten Volksorganisationen hervorgegangen, die 1988 auch der FDN angehört hatten. Aufgrund ihrer Verbindung mit der Salinas-Administration von Kritikern auch als „marxistisch-salinistisch“ bezeichnet.
PDM (Partido Democrata Mexicano – PDM)
1972 von rechten Katholiken in Guanajuato gegründet; Regionalpartei mit Basis im Bajío und im Hochland von Jalisco.
PRT (Partido Revolucionario de los Trabajadores – Revolutionäre Partei der Werktätigen)
1976 von trotzkistisch orientierten Organisationen gegründet, die aus der Studentenbewegung von 1968 hervorgegangen waren. Im Unterschied zu anderen linken Partei trat sie der FDN nicht bei.
PMS (Partido Mexicano Socialista – Mexikanische Sozialistische Partei)
1987 als bis dahin umfassendster Zusammenschluss linker Kräfte gegründet; Initiator und stärkste Kraft war der PSUM (Partido Socialista Unificado de Mexico – Sozialistische Einheitspartei Mexikos), der seinerseits 1981 aus der Vereinigung der Kommunistischen Partei mit vier kleineren Linksparteien hervorgegangen war. Später ging der PMS in der PRD auf.
FDN (Frente Democrático Nacional – Nationaldemokratische Front)
1988 als Wahlbündnis zur Unterstützung des vom Corriente Democrática (1986 innerhalb des PRI formiert) nominierten Präsidentschaftskandidaten, C. Cárdenas, unter Beteiligung von PMS, PPS, PARM und PFCRN entstanden. Von der Koalition mit Cárdenas (insgesamt 29,1%) profitierten bei den Kongresswahlen 1988 besonders PPS (9,2%), PFCRN (9,35%) und PARM (6,1%), während der PMS (4,45%) Stimmen einbüßte.