Peru: Militär und Polizei befreien Geiseln des „Leuchtenden Pfads“
|In einem schwer zugänglichen Urwaldgebiet zwischen den Regionen Huancayo, Ayacucho, Apurímac und Cusco befreiten das peruanische Militär und Einsatzkräfte der Polizei mit der Hilfe eines ehemaligen Gefangenen am vergangenen Donnerstag 39 Menschen, die sich in einem sogenannten „Produktionscamp“ der linksextremistischen, maoistischen Rebellengruppe „Sendero Luminoso“ befunden hatten. Unter den Geiseln waren 26 Kinder bis 14 Jahre sowie Erwachsene, die bereits vor 25 gefangen genommen worden waren. Die entführten Frauen wurden jahrelang vergewaltigt, um Nachwuchs für die Rebellenarmee zu zeugen. Die Kinder wurden nach ihrer Geburt militärisch sowie ideologisch ausgebildet, bis sie bereits mit 13 oder 14 Jahren für den „Leuchtenden Pfad“ kämpfen mussten. Neben der üblichen Feldarbeit und der Tierzucht wurden die älteren Gefangenen zum Koka-Anbau gezwungen – die Rebellen finanzieren sich vor allem durch den Kokainhandel. Der „Leuchtende Pfad“ kämpfte zwischen 1980 und 2000 gegen peruanische Sicherheitskräfte und verübte Terroranschläge mit dem Ziel, ein revolutionäres, kommunistisches Regime in Peru zu errichten. In Folge der bürgerkriegsähnlichen Kämpfe verloren knapp 70.000 Menschen, vor allem indigene Bauern, ihr Leben. Nach der Inhaftierung ihres Gründers und Anführers Abimael Guzmán 1992 zerfiel die Rebellengruppe. Heute gibt es nur noch wenige, kleine Gruppen in abgelegenen Dschungelgebieten im Süden des Landes (Bildquelle: Tzzzpfff_).