Argentinien: Stiller Protestmarsch geplant als Hommage an Alberto Nisman
|Mehr als drei Wochen nach dem Tod des 51-jährigen argentinischen Staatsanwaltes Alberto Nisman bleibt es weiterhin unklar, ob es sich um Selbstmord, Anstiftung zum Suizid oder Mord handelt. Nisman wurde mit einer Schusswunde in den Kopf am 18. Januar 2015 in seiner Wohnung aufgefunden. Neue forensische Untersuchungen ergaben, dass Nismans Hände frei von Schmauchspuren waren und sich unbekannte DNA-Spuren auf einer Kaffeetasse befanden. Die Tatwaffe selbst stammte von Diego Lagomarsino, einem langjährigen Bekannten des Opfers. Er war einen Tag zuvor bei Nisman im Apartment und überließ ihm eine Waffe, weil dieser angab, sich nicht sicher zu fühlen. Nach Aussagen der Staatsanwältin, Viviana Fein, steht Lagomarsino aber nicht unter Mordverdacht. Nismans Tod ereignete sich kurz vor seiner geplanten Anhörung im Kongress von Buenos Aires. Nur wenige Tage zuvor veröffentlichte er einen 300-Seiten-Bericht über den Bombenanschlag im Jahr 1994 auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA (Asociación Mutual Israelita Argentina), bei dem 85 Menschen ums Leben kamen. Der Bericht behauptet, dass Präsidentin Christina Fernández de Kirchner sowie Außenminister Héctor Timerman die Strafverfolgung iranischer Drahtzieher sabotiert haben. Am kommenden Mittwoch, dem 18. Februar, ist ein stiller Marsch zu Ehren Nismans von seinen Staatsanwalt-Kollegen geplant. Die Regierung steht der Demonstration allerdings kritisch gegenüber und diffamiert diese als einen Anti-Regierungsprotest (Bildquelle: Jaluj).