Peru: verschüttete Bergleute in illegaler Kupfermine kurz vor der Rettung
|Seit Donnerstag (05.04.2012) warten neun verschüttete Bergleute auf ihre Rettung aus der Kupfermine „Cabeza de Negro“. Nach einer Explosion hatten sich die Kumpel in einen Nebentunnel retten können, in dem sie jetzt über ein Metallrohr mit Wasser, Essen und Sauerstoff versorgt werden. Die Mine befindet sich in der Region Ica, ca. 300 Kilometer südlich von Perus Hauptstadt Lima, und wurde bereits vor mehr als 20 Jahren stillgelegt. Auch wenn sich die industrielle Ausbeutung wirtschaftlich oft nicht mehr lohnt und die Minen bzw. Berge zumeist wie ein Schweizer Käse durchlöchert sind, so versuchen doch viele Männer durch den illegalen Abbau von verbliebenen Kupfererzen für sich und ihre Familien den Lebensunterhalt zu erwirtschaften. In der Regel geschieht dies jedoch unter sehr riskanten Bedingungen und keinerlei Kontrollen seitens der Behörden. Gleichzeitig wird das Risiko, das Schächte zusammenbrechen, erhöht, da die Arbeiten verschiedener Bergleute nicht koordiniert werden. Aufgrund der hohen Rohstoffpreise lohnt sich der illegale Abbau, selbst von Kleinstmengen, mehr den je. Über 60 Prozent der peruanischen Exporte stammen aus dem Bergbau, zugleich ist dies der bedeutendste Wirtschaftssektor des Landes. Kritik wurde im Zuge des Grubenunglücks laut, dass trotz des hohen Stellenwertes keine spezialisierte Einsatztruppe für schnelle Rettungsmaßnahmen existiert. Nach Aussagen des Regierungschefs Oscar Valdés stehen die Kumpel trotzdem kurz vor Ihrer Rettung. Nachrutschendes Geröll hatte die Rettungsarbeiten jedoch deutlich länger hinausgezögert als angenommen. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ssc)