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Geboren im Bordell – Der Bolero

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Er ist Verführung und Verlockung und die Schnulze par excellence. Der Bolero erlebt seinen Aufstieg 1927 in den prunkvollen Bordellen von Mexiko City. Die Kritiker verdammen ihn als „Syphilis-Musik“, als „giftiges Unkraut, an dem sich Dienstmädchen und Hinterhof-Flittchen berauschen“, und doch erkämpfen sich die süß-subtilen Kompositionen ihren Platz als erfolgreichste Musikrichtung Mexikos, werden zum innig geliebten Soundtrack urbaner Ausschweifung. Bald tanzt man auf dem ganzen Kontinent eng und innig zu den unanständigen Liebesliedern aus dem Freudenhaus. In der argentinischen Pampa und in den Konzertsälen New Yorks erklingen die deliziösen, raffinierten und abgründigen Weisen, deren lyrische Qualität bis heute ihresgleichen sucht. Eine Zeitreise in die Schellack-Welt der Eifersuchtsmorde, Revolverduelle und Ehrenhändel liebeswahnsinniger Machos und herzloser Frauen.

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