Wie lässt sich von den ersten schriftlichen Quellen zur Zeit des spanischen Kolonialismus ein Bogen bis heute schlagen? Das europäische Modell, Geschichte als Chronologie zu erzählen, taugt in Bolivien nicht. Die urbane Gesellschaft hat zu jeder Zeit ihren eigenen Sound. In den Dörfern der Indígenas hingegen wird Musik gespielt, die jahrhundertealt scheint – inspiriert vom Kontakt zwischen gestrandeten Spaniern und schwarzen Sklaven. Seit einiger Zeit beschäftigen sich in Bogotá die Musikhistoriker Martha Enna Rodríguez und Egberto Bermúdez mit Möglichkeiten und Grenzen einer eigenständigen Musikgeschichtsschreibung des Andenstaats. Zu Hilfe nehmen sie dabei den Bambuco – eine multiethnische Musik aus der Zeit der nationalen Unabhängigkeitsbewegung vor knapp 200 Jahren.
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Bambuco. Wie schreibt man in Kolumbien Musikgeschichte?
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