Venezuela: Kriminalität offenbar Wahlkampfthema für 14. April
|Knapp drei Wochen vor der ersten Wahl nach der venezolanisch-bolivarischen Zeitenwende hat der Nachfolger von Chavez und Kandidat der PSUV, Nicolas Maduro, ein Thema auf die Wahlkampfagenda gehoben, das in den bisherigen Wahlkämpfen eine geringere Rolle gespielt hat: Die exorbitant hohe Homizidrate in Venezuela. Die Statistik aus dem 2012 Jahr reicht verschiedenen Schätzungen zufolge von 54,1 (Quelle: El Pais, 25.03.2013) bis 73 (Quelle: Observatorio Venezolano de Violencia) Morde pro 100.000 Einwohner. Damit belegt Venezuela mittlerweile einen der drei Spitzenplätze unter den weltweit gewalttätigsten Ländern der Welt (neben Honduras mit über 80 Morden pro 100.000 Einwohner und El Salvador, bei dem die Mordrate im letzten Jahr vermutlich durch einen Waffenstillstand zwischen den Mara-Jugendbanden gesenkt werden konnte). Lag die Homzidrate in Venezuela Anfang der 1990er Jahre bei 10 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner, stieg diese sukzessive bis zum Ende des Jahrzehnts auf etwa 20 Morde pro 100.000 Einwohner an. Erst in den letzten 13 Jahren erhöhte sich die Homizidrate überproportional. An dem oftmals für Tötungsdelikte vorgebrachten Erklärungszusammenhang zwischen Armut und Gewalt kann es auf den ersten Blick nicht liegen, profitierten doch besonders die ärmeren Schichten der venezolanischen Gesellschaft von der chavistischen Umverteilungspolitik. Die hohe Homizidrate und die wachsende Unsicherheit innerhalb der Bevölkerung werden nun von dem bolivarischen Präsidentschaftskandidaten Maduro offenbar stärker im Wahlkampf aufgegriffen, allerdings ohne konkretere Strategien zur Eindämmung zu nennen. (Bildquelle: Ministerio del Poder Popular para la Comunicación y la Información Venezuela)