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Ecuador : Justiz klagt Indigene des Völkermords an

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Lesedauer: 1 minute

Ecuador: Indigene, Foto: Quetzal-Redaktion, sscDie ecuadorianische Justiz hat in dieser Woche sechs Männer aus dem indigenen Volk der Waorani verhaftet und in ein Gefängnis weit entfernt von ihrem Territorium gebracht. Hintergrund ist ein Massaker, das Waorani als Vergeltung für den Tod zweier Stammesmitglieder unter Tagaeri-Taromenani, einem kleinen isoliert lebenden Volk, verübten und dem mindestens 20 Menschen zum Opfer fielen. Die Anführer der Waorani zeigen sich überrascht über die Polizeiaktion, die die indigene Autonomie verletze. Die Männer, die jetzt des Genozids angeklagt sind, seien bereits verurteilt worden, nach indigenem Recht. Auch indigene und Menschenrechtsorganisationen sind geschockt über die Entwicklung. Der Konflikt zwischen den beiden (miteinander verwandten) Gruppen währt schon lange. Die Ursache dafür ist jedoch weniger in den „primitiven Sitten“ der Indigenen zu suchen, wie die Presse im Land immer wieder kolportiert, sondern vielmehr in der wachsenden wirtschaftlichen Nutzung des Amazonasurwaldes. Waldrodungen und Erdölförderung zwingen die Tagaeri-Taromenani zur Jagd auf das Gebiet der Waorani auszuweichen, was immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen führt. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ssc)

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