Brasilien, Paraguay: Verhandlungen über Energiepreise des Wasserkraftwerks Itaipú
|Paraguays Präsident Fernando Lugo befindet sich heute auf einem Staatsbesuch in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Dort wird er sich mit seinem Pendent Lula treffen, um über die Erhöhung der Energiepreise des Wasserkraftwerks Itaipú zu verhandeln. Das Kraftwerk gehört je zu 50 Prozent Brasilien und Paraguay, jedoch mit der Einschränkung, dass von Paraguay nicht benötigte Energie durch Brasilien aufgekauft werden kann. Aufgrund der historisch ausgehandelten Preise zahlt Brasilien derzeit circa 300 Millionen US-Dollar pro Jahr an Paraguay, dass nur eine bis maximal zwei der 18 Turbinen (plus 2 Notfall-Turbinen) zur Deckung seines Energiebedarfs benötigt. Bezogen auf marktgerechte Preise würde der von Brasilien zu zahlende Betrag bei etwas 1,5 bis 2 Milliarden Dollar liegen. Neben dieser Erhöhung strebt Lugo auch eine Änderungen des Vertrags an, dass die Energie ebenfalls an Drittländer verkauft werden kann. Da der Vertrag jedoch noch bis 2023 läuft, wird Brasilien trotz zugesagter Hilfe für den neugewählten Präsidenten Paraguays wohl nur eine minimale Erhöhung des Preises akzeptieren. Im Jahr 2007 konnte Itaipu 19 Prozent des Energiebedarfs von Brasilien und 91 Prozent des Bedarfs von Paraguay abdecken. (Bildquelle: Agencia Brasil, Antonio Cruz)