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Pestizide – Endosulfan, Paraquat, Methamidophos

Chega.Org | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Die Petition der Kleinbauern aus Capanema fordert das sofortige Verbot von Endosulfan, Paraquat und Methamidophos. Alle drei Substanzen sind hochgiftig.

Endosulfan ist ein ‚POP’. Dies ist nach der Definition der Stockholmer Konvention ein organischer Schadstoff, der in der Umwelt nur langsam abgebaut wird. Das in der Landwirtschaft als Insektizid eingesetzte Produkt ist leichtflüchtig und wird über weite Distanzen transportiert – sogar im Himalaja und der Arktis wurden Spuren gefunden. Ausserdem ist Endosulfan bioakkumulativ, wobei es vor allem in fettigem Gewebe eingelagert wird.

Ins Ausland verkauft

Endosulfan wurde vor über fünfzig Jahren von der Firma Hoechst AG in Frankfurt a.M. erfunden. Hoechst wurde später Aventis und deren Pestizidsparte gelangte schliesslich zu Bayer CropScience. In Deutschland ist Endosulfan seit 1991 verboten, hergestellt und ins Ausland verkauft wurde es aber weiterhin. In Indien, China und Israel wird allerdings immer noch produziert. Bis heute haben über sechzig Länder – u.a. die EU, die USA und die Schweiz und diverse afrikanische Länder – Endosulfan verboten. Es besteht ein Antrag, das Gift in die Liste der Stockholmer Konventionen aufzunehmen, was einem weltweiten Verbot gleichkäme.

Achtung Gift !

Endosulfan, Paraquat und Methamidophos sind hochgiftige Wirkstoffe, die in gewissen Ländern noch immer als Pestizide und Herbizide eingesetzt werden dürfen. Dabei sterben vor allem in Entwicklungsländern jährlich hunderte LandarbeiterInnen an Vergiftungen durch direkten Kontakt diesen Stoffen. Die meisten Vorfälle sind darauf zurückzuführen, dass die Bauern weder Zugang zu Schutzbekleidung und Atemmasken haben, noch die Gebrauchsanweisungen lesen können. Aber nicht nur der direkte Kontakt, sondern auch chronische Vergiftungen durch kontaminiertes Wasser und Essen in den Gebieten, wo das Pestizid intensiv eingesetzt wird, können die Gesundheit nachhaltig schädigen und tödliche Folgen haben.

Weitere Informationen:
Endosulfan: www.panna.org
Endosulfan News: www.pan-germany.org
Paraquat: www.stop-paraquat.net

In Kooperation mit: Environmental Justice Foundation, UK

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Chega.org.