Guatemala: Unglück mit Ankündigung?
|Nach der verheerenden Schlammlawine nahe der Hauptstadt Guatemala-Stadt wird das Ausmaß des Unglücks sichtbar. Das betroffene Dorf El Cambray ll beklagt zum jetzigen Zeitpunkt 131 Tote und vermisst weitere 300 Menschen. Mehrere Tage nach der Katastrophe wurden viele der bereits geborgenen Opfer beigesetzt, während die Hoffnung schwindet, die Vermissten noch lebend zu bergen. Die Bergungskräfte erhalten Unterstützung von Kollegen aus Mexiko. Tage mit starken Regenfällen führten am späten Abend des 01.10.2015 zu einer Schlammlawine und Überschwemmungen. Viele der Betroffenen leben in ärmlichen Verhältnissen in einfachen Barracken. Viele Bewohner der Zone waren sich der gefährlichen Lage ihrer Häuser bewusst, hatten aber nicht die finanziellen Mittel, um wegzuziehen. In einer schriftlichen Einschätzung warnte die Coordinadora Nacional para la Reducción de Desastres (Conred) im November letzten Jahres den Gemeinderat von Santa Catarina Pinula vor den Gefahren, die für die Bewohner des Gemeindeteils El Cambray ll bestehen, u.a. durch vereinzelte Erdrutsche, die den Flusslauf beeinflussen können. In dem Bericht wird eine Umsiedlung der betroffenen Bewohner an geeignetere Orte vorgeschlagen oder durch Bauarbeiten einzugreifen, die die Umgebung sicher machen. Ein Sprecher des Gemeinderates erklärte, man habe die Bewohner über die festgestellten Gefahren informiert. Allerdings stellt sich die Frage, wohin die zumeist armen Bewohner hätten ziehen sollen. El Cambray ll befindet sich in einem schmalen Tal, das an hohen und geneigten Hängen grenzt und durch das der Fluss Pinula fließt. (Bildquelle: University of Texas at Austin)