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Argentinien: Die Überreste von Miguel Ángel Bustos wurden identifiziert

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Gelesen: Miguel Angel Bustos - Foto: BuchcoverDie sterblichen Überreste von Miguel Ángel Bustos, eines seit fast 40 Jahren Verschwundenen, konnten endlich identifiziert werden. Bustos wirkte als Dichter, Anthropologe, Journalist und Dozent an der Universität. Während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) wurde er von der Polizei Ende Mai 1976 in Buenos Aires verschleppt.  Das „Verschwindenlassen“ von zehntausenden Gegnern der Putschisten war gängige Praxis, der auch Miguel Ángel Bustos zum Opfer fiel. Dank der Arbeit des Argentinischen Anthropologischen Forensik-Teams (EAAF) kann nun die traumatische Frage nach seinem weiteren Schicksal beantwortet werden. Der Dichter wurde in einem geheimen Gefängnis (Centro Clandestino de Detención) gefangen gehalten und 20 Tage später in einer fingierten Konfrontation umgebracht. Seine Leiche wurde als „N.N.“ in einem Massengrab auf dem Friedhof beigesetzt. Von offizieller Seite wurden über sein Leben und seinen Tod zahlreiche Lügen verbreitet.  An der Verleumdungskampagne beteiligten sich auch die etablierten Massenmedien und Machtgruppen. Wie das Schicksal der vielen Menschen, die bis heute als verschwunden gelten, die inzwischen identifiziert wurden oder die ihre Entführung überlebt haben, zeigt, ist der Fall von Miguel Ángel Bustos kein Zufall. Es ist deshalb an der Zeit, seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen: Sein Wirken als Intellektueller, als Mitglied der Revolutionären Arbeiterpartei (PRT), als ein Mensch, der sich für die Probleme seiner Zeit engagierte, der gegen die Ungerechtigkeit des bestehenden Gesellschaftsmodells kämpfte und  der an eine bessere Gegenwart glaubte. Werke Miguel Ángel Bustos: Corazón de piel afuera (1959), Cuatro murales (1957), Fragmentos fantásticos (1965) El Himalaya o la moral de los pájaros (1970), Visión de los hijos del mal (1967), Prosa 1960–1976 (2007) (Bildquelle: Quetzal-Redaktion).

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